
BIOGRAFIE
Mit intensiver Gestaltungskraft und stimmlicher Wandlungsfähigkeit begeistert die dramatische Mezzosopranistin Heike Wessels auf internationalen Opernbühnen und Konzertpodien. Vor allem als Wagner-Interpretin konnte sich die aus dem Münsterland stammende Sängerin in den vergangenen Jahren einen Namen machen: Als Kundry (Parsifal) debütierte sie 2019 an der Deutschen Oper Berlin unter John Fiore. Zuvor gestaltete sie diese Partie bereits als Gast des Taiwan National Symphony Orchestra unter Shia Chia Lü (2018) und seit 2013 mehrfach am Nationaltheater Mannheim. Die Ortrud (Lohengrin) sang sie bereits an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg unter Axel Kober (2014), der Oper Frankfurt unter Bertrand de Billy (2013) sowie ebenfalls am Mannheimer Nationaltheater (2011, 2014 und 2017. Große Aufmerksamkeit erregte zudem ihre Sieglinde im von Achim Freyer inszenierten Mannheimer Ring des Nibelungen 2013–2015 unter Dan Ettinger, und auch als Walküren-Brünnhilde gastierte sie bereits an der Deutschen Oper am Rhein (2018) sowie beim Musical Autumn Cluj Napoca (2018).
Die Opernsaison 22/23 stand ganz im Zeichen von Wagners Tannhäuser: Als Liebesgöttin Venus, die sie bereits an der Oper Graz und am Mannheimer Nationaltheater gab, wird Heike Wessels in Neuproduktionen am Pfalztheater Kaiserslautern unter Daniele Squeo, den Opernfestspielen Heidenheim unter Marcus Bosch, sowie bei Gastspielen im Teatro Valli Reggio Emilia auf der Bühne stehen. Als Ortrud im Lohengrin wird sie zudem erstmals am Staatstheater Nürnberg zu erleben sein und außerdem im Herbst 2023 am Shanghai Grand Theatre gastieren.

Als Konzertsolistin trat die vielseitige Sängerin u. a. bereits beim Gstaad Menuhin Festival, beim Rheingau-Musikfestival, in der Estonian Concert Hall Tallinn, dem Auditorio Principe Felipe Oviedo, der Berliner und Kölner Philharmonie, der Accademia Nazionale di Santa Cecilia Rom sowie mit dem London Philharmonic Orchestra unter Vladimir Jurowski in der Royal Festival Hall London auf. Als Alt-Solistin in Mahlers Dritter Sinfonie und im Lied von der Erde war Heike Wessels 2019 und 2020 Gast der Musikalischen Akademie Mannheim unter Alexander Soddy und des Macedonian Philharmonic Orchestra unter Gabriel Bebeselea.
Einen weiteren Schwerpunkt in Heike Wessels' Konzertrepertoire bilden die Werke von Johannes Brahms. Beim Berliner Label primTON wird im Sommer 2023 ein Liedalbum erscheinen, das an die als Brahms-Interpretin einst hochberühmte Mezzosopranistin Amalie Joachim erinnert.
Heike Wessels studierte Gesang an der Folkwang-Hochschule Essen und am Conservatoire National de Strasbourg. Wichtige künstlerische Impulse empfing sie zudem in Meisterklassen von Brigitte Fassbaender, Irwin Gage, Dame Gwyneth Jones und Thomas Hampson. 2006 gewann sie den 5. Internationalen Wettbewerb für Wagnerstimmen in Venedig, Cover-Verträge erhielt sie am Festspielhaus Baden-Baden (Venus) und beim Glyndebourne-Festival (Brangäne). Nach ersten Engagements an den Wuppertaler Bühnen und am Staatstheater Braunschweig gehörte Heike Wessels von 2008/09 bis 2017/2018 zum Ensemble des Mannheimer Nationaltheaters, wo sie sich nicht nur sämtliche Wagner-Partien ihres Fachs ersang, sondern auch zentrale dramatischen Mezzorollen des italienischen und französischen Repertoires wie Ulrica (Un Ballo in maschera), Eboli (Don Carlo), Amneris (Aida), Dalila (Samson et Dalila) oder Santuzza (Cavalleria Rusticana) gestaltete. Große Erfolge feierte sie überdies mit darstellerisch herausfordernden Mezzosopran-Rollen des 20. Jahrhunderts wie der Agaue in Hans Werner Henzes Die Bassariden (2016), der Leokadja Begbick in Brecht/Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (2017) oder der Herodias in Salomé, für die sie 2019 an ihr ehemaliges Stammhaus zurückkehrte.
Gastverpflichtungen führten Heike Wessels während ihres Festengagements überdies ans Opernhaus Graz, die Oper Bonn, das Aalto-Theater Essen, das Theater Dortmund, das Staatstheater Mainz, die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg, die Volksoper Wien sowie an die Pariser Opera Bastille. Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Friedemann Layer, Axel Kober, Stefan Blunier, Georg Fritzsch, Stefan Soltesz, Gabriel Feltz, Alois Seidelmeier, Alfred Eschwé, Sascha Goetzel, Marek Janowski und Philippe Jordan und mit Regisseuren wie Nikolaus Lehnhoff, Jens-Daniel Herzog, Andrea Moses, Robert Carsen, Christoph Nel, Achim Freyer, Sabine Hartmannshenn, Frank Hilbrich und Roger Vontobel zusammen.